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Annihilator: Refresh The Demon (1996) – Remastered Vinyl Version (Review)
Artist: | Annihilator |
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Album: | Refresh The Demon (1996) – Remastered Vinyl Version |
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Medium: | Do-LP | |
Stil: | Thrash- und Heavy-Metal, Hardrock |
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Label: | earMUSIC | |
Spieldauer: | 48:55 | |
Erschienen: | 06.06.2025 | |
Website: | [Link] |
Kurz nachdem sie 1994 dem groß(artig)en Killer-König gehuldigt hatten, kehrten die kanadischen Thrash-Metallisten ANNIHILATOR zwei Jahre später ins Studio zurück, um dort den Dämonen heraufzubeschwören. Und damit wären wir schon beim zweiten Album aus dem Schub dreier weiterer ANNIHILATOR-Alben der 1990er-Jahre, welche von earMUSIC als großartig klingende Vinyl-Version veröffentlicht und als 'Reissue Edition' speziell für Vinyl von Andy Pearce & Matt Wortham gemastert wurden.
Allerdings wundert man sich vorerst einmal, warum das Vinyl-Doppel-Album so träge und langgezogen beginnt, kaum dass die Nadel ihre ersten Runden auf der Rille dreht. Der Aha-Moment kommt natürlich (spätestens beim einsetzenden Gesang sofort): Das Album ist im Gegensatz zum 'vinylisierten' Vorgänger diesmal nicht in 33er- sondern 45er-Geschwindigkeit aufgenommen und entfaltet schon bei dieser Entscheidung natürlich einen Hard/Metal-Sound der Spitzenklasse voller fetter Tiefen, kristallklarer Höhen und schwindelig machenden Stereo-Effekten.
Aus dem Blickwinkel von Mastermind Jeff Waters war der aufgefrischte Dämon die konsequente Fortführung des Killerkönigs und damit das erneute Ausreizen von Thrash- und Heavy-Metal samt knackiger Hardrock-Rundumschläge. Das kann gerne so stehen bleiben, denn „King Of The Kill“ und „Refresh The Demon“ bringen nicht nur aus musikalischer, sondern auch textlicher Sicht viele Gemeinsamkeiten mit sich. Ja, sie ergänzen einander, auch weil erneut Waters im absoluten Mittelpunkt des Albums steht, der die Fäden des Handelns in der Hand hält. Einzig feste Unterstützung darf hierbei Schlagzeuger Randy Black sein, der oft im Stakkato seine Schlagzeug-Rhythmen abfeuert.
Manchmal klingt das Thrash-Duo in diesem Falle so, als würden sie angetreten sein, PANTERA offensichtliche Konkurrenz machen zu wollen. Besonders mit „A Man Called Nothing“ ist ihnen hierbei ein besonders, sehr abwechslungsreicher und mit Laut-Leise- sowie umherirrenden Stereo-Effekten spielender Song gelungen, dem noch dazu in seinen knapp sechs Minuten ein akustisches Intro wie Outro beigefügt wurde. Den echten Metallisten sagte das wohl nicht sonderlich zu, aber auf dieser Doppel-LP kommt es ganz hervorragend rüber.
Was dagegen weniger hervorragend herüberkommt, ist die Tatsache, dass wohl aus Vinylkapazitäten-Gründen die Songs von „Refresh The Demon (1996) – Remastered Vinyl Version“ stellenweise in einer komplett anderen Reihenfolge angeordnet wurden als auf dem 1996er-Original. Eigentlich denkt sich eine Band, bevor sie ihr Album auf den Markt bringt, im Grund etwas dabei, wie und warum sie sich auf eine bestimmte Song-Reihenfolge einigt. Da aber auch auf dieser Doppel-LP im Gatefoldcover wieder ausführliche Informationen von Jeff Waters und ein sehr informativer Begleittext von Alex Milas zu finden sind, geht diese Umstellung wohl in Abstimmung mit der Band völlig in Ordnung. Für den Hörer, der das Original kennt, ist es allerdings ein Umstellung. Sei's drum: Alle Songs blieben erhalten, die Reihenfolge nicht – dafür aber dürfen sie jetzt in einer speziell für Vinyl remasterten Version genossen werden. Das lässt man sich gerne gefallen, wenn der bereits erfrischte Dämon für diese 45er-Doppel-LP erneut - diesmal aber ganz in schwarzen Rillen - aufgefrischt wird.
FAZIT: Mit ihrem 5. Studio-Album „Refresh The Demon“, in dem es im Grunde um den Kampf des Guten gegen das Böse geht, versuchten ANNIHILATOR im Jahr 1996 nicht nur offensichtlich an den 94er-Vorgänger „King Of The Kill“ anzuknüpfen, sondern ihre Mischung aus der Thrash-Vergangenheit mit gehörigen Heavy-Metal-Breitseiten aufzufrischen, wobei sie allerdings nicht nur auf Tempo, wilde Riffs und Drum-Stakkatos, sondern auch auf akustische Intros/Outros und atmosphärische, sehr kurze Zwischenspiele setzten. Was damals die Fans vielleicht ein wenig verunsicherte, klingt gerade auf „Refresh The Demon (1996) – Remastered Vinyl Version“ besonders reizvoll, da der Sound so besonders effektvoll und kristallklar für ungewöhnliche Stereo-Stimmungen sorgt. Hört sich vom Plattenspieler vor einer hochwertigen Anlage tatsächlich großartig an und vermittelt sogar einen stellenweise neuen Blick auf Waters Absicht hinter „Refresh The Demon“, die nunmehr auf diesem in 45er-Geschwindigkeit aufgenommen Vinyl-Master erst richtig zum Ausdruck kommt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (14:27):
- Refresh The Demon (5:26)
- Ultraparanoia (4:29)
- Syn. Kill 1 (4:32)
- Seite B (16:10):
- Awaken (0:53)
- The Pastor Of Disaster (5:00)
- City Of Ice (4:18)
- A Man Called Nothing (5:59)
- Seite C (9:21):
- Innocent Eyes (5:03)
- Voices And Victims (4:18)
- Seite D (8:57):
- Anything For Money (3:37)
- Hunger (5:20)
- Bass - Jeff Waters
- Gesang - Jeff Waters
- Gitarre - Jeff Waters, Dave Scott Davis
- Schlagzeug - Randy Black
- Sonstige - Lou Bujdoso (Harmoniegesang)
- Metal (2007) - 8/15 Punkten
- Feast (2013) - 9/15 Punkten
- For The Demented (2017) - 12/15 Punkten
- Metal II (2022)
- King Of The Kill (1994) – Remastered Vinyl Version (2025)
- Refresh The Demon (1996) – Remastered Vinyl Version (2025)
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