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Tigerleech: Bicephalous (Review)

Artist:

Tigerleech

Tigerleech: Bicephalous
Album:

Bicephalous

Medium: CD/Download
Stil:

Crossover, Sludge, Hardcore

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 44:58
Erschienen: 18.04.2025
Website: [Link]

In seiner Radikalität wirkt „Bicephalous“ hin und wieder wie eine Sludge-Version von PANTERA, die Gefallen an dreckigem Doom und einer noch angepissteren Punk-Attitüde gefunden hat.
Verschleppt schwere Riffgewalt ist an der Tagesordnung, ebenso wie der gebellte Gesang durch die Hinzunahme von Gangshouts immer wieder in Richtung Punk schielt. Das Crossover-Genre der neunziger Jahre hat hier unverkennbar seine Spuren hinterlassen.


Allerdings klingen TIGERLEECH deutlich dunkler und auch rauer als z.B. Bands wie RAGE AGAINST THE MACHINE, die gesanglich durchaus auf Frontmann Thierry „Sheby“ Septier abgefärbt haben. Die Riff- und Groovekraft von Stücken wie „…again“ oder auch dem flotteren „The art of do it yourself“ macht Laune und suggeriert eine gewisse Nähe zum Hardcore, wenngleich der ein- oder andere melodische Gitarrenausflug, oder auch manche Gesangslinie etwas aus diesem Muster ausbricht.
Gerade in diesen Momenten der Melodie (wie z.B. in „321 Ignition“) schleichen sich deutliche Post-Rock Anleihen in den Sound, die sich in den alternativ rockenden Arrangements sehr gut machen, weil sie manch stoisches Muster der Grooves auflockern, ohne komplett mit dem Grundmotiv des jeweiligen Stücks zu brechen.


„Hara-kiri of the capitalist model by its own users“ liebäugelt sogar mit Mathrock. Dadurch wird die Hardcore-Affinität ein Stück weit im Zaum gehalten, was dem Song ein unterschwelliges Stress-Element verleiht, das, je nach Gemütszustand, durchaus am Nervenkleid zerrt.
„The last light we saw“ kommt mithilfe bedrückender Melodien eine ganze Ecke düsterer und fatalistischer daher und wirkt umso schmerzlicher, wenn sich gegen Ende die Gitarrenmelodien mit dem an Klageschreie erinnernden Gesang ergänzen.


FAZIT: Mit „Bicephalous“ verweigern sich TIGERLEECH in großen Teilen den gängigen Konvention der Genres, welche sie in ihrer Musik anklingen lassen und auf interessante Weise miteinander verknüpfen. Dadurch mag das Album vielleicht etwas mehr Einarbeitungszeit für sich beanspruchen, aber wer sich darauf einlässt, wird mit spannender Musik der härteren Gangart belohnt.

Dominik Maier (Info) (Review 85x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • When you cross the border
  • Bicephalous
  • Otoshimae
  • King of the white castle
  • Feeble...
  • ...again
  • Late regrets
  • The art of do it yourself
  • 321 Ignition
  • Hara-kiri of the capitalist model by its own users
  • The last light we saw

Besetzung:

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