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Jools: Violent Delights (Review)

Artist:

Jools

Jools: Violent Delights
Album:

Violent Delights

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Rock, Post-Punk, Noise Rock

Label: Hassle Records
Spieldauer: 37:51
Erschienen: 04.07.2025
Website: [Link]

Die Band JOOLS wurde 2019 in Leicester, einer Stadt in den East Midlands, ins Leben gerufen. Sie wählte ihren Namen in Anlehnung an JOOLS Holland, nachdem die Mitglieder die Gruppe SHAME in Hollands Late-Night-Musikshow „Later… with JOOLS Holland“ auftreten sahen. Im Jahr 2025 veröffentlichte die Band ihr Debütalbum „Violent Delights“ über Hassle Records.


Die Musiker selbst charakterisieren ihren Klang als von der Beat-Generation inspiriert und nennen Bands wie THE CURE, PIXIES und THE STREETS als prägende Einflüsse. Der Titel des Albums entstammt einer Aussage von Bruder Lorenzo (Friar Laurence) in Shakespeares „Romeo und Julia“: „Violent Delights have violent ends“. Bruder Lorenzo versucht, Romeo zu warnen, dass die leidenschaftliche Liebe zwischen ihm und Julia zwar schnell und intensiv entstanden ist, ihr Ende jedoch ebenso abrupt eintreten könnte. Der Widerspruch in der Formulierung „Violent Delights“ und die Wiederholung des Begriffs „violent“ verstärken seine Botschaft zusätzlich.

Nach dem Eröffnungstrack „The Pleasures“ folgt mit „Limerence“ ein Stück, das sich mit obsessiver Verliebtheit auseinandersetzt. Es beschreibt das Gefühl, intensiv und unsterblich verliebt zu sein, ohne dass diese Empfindung erwidert wird oder die Situation unklar bleibt.


Bereits hier gibt es einen ersten Eindruck von dem, was das Album zu bieten hat: düsterer Punk-Gesang, der zusammen mit dröhnenden Gitarren, kraftvollen Basslinien und hämmernden Trommeln einen mitreißenden Heavy-Rock-Sound kreiert. Im Verlauf des Longplayers treten verschiedene Facetten stärker in den Vordergrund. Einige Stücke erinnern an Spoken Word-Performances, wie beispielsweise im Titelsong, wo die Texte eher vorgetragen als gesungen werden.

Post-Punk allein reicht jedoch nicht aus, um den Stil dieses Albums zu definieren, da auch Einflüsse aus Rock, Spoken Word, Rap und anderen Genres einfließen. Die Texte thematisieren Selbstbestimmung, Liebe und deren Umkehr in gewaltsame Ereignisse, Unterdrückung und mehr. Diese komplexen Themen erhalten auf „Violent Delights“ den Raum, den sie benötigen.


Violent Delights“ ist geprägt von Ambivalenz.
Es behandelt Liebe, thematisiert aber auch Unterdrückung, fehlende Selbstbestimmung und obsessive Zuneigung.
Zugleich ist das Album melodisch, aber auch schwermütig und nachdenklich.
Ein gelungenes Debüt, das dennoch herausfordernd ist. Vielleicht macht genau das die LP zu einem bemerkenswerten Werk, das über das Gewöhnliche hinausgeht.


FAZIT: Insgesamt präsentiert sich „Violent Delights“ als ein facettenreiches Debütalbum, das die Hörer auf eine emotionale Reise mitnimmt. JOOLS gelingt es, verschiedene musikalische Einflüsse zu vereinen und dabei sowohl die Intensität der Beat-Generation als auch die Komplexität moderner Themen zu reflektieren. Mit kraftvollen Melodien und tiefgründigen Texten, die von Liebe, Selbstbestimmung und den Schattenseiten menschlicher Beziehungen handeln, schafft die Gruppe einen eindringlichen Klang, der zum Nachdenken anregt. Die Ambivalenz, die in den Songs mitschwingt, spiegelt die Herausforderungen des Lebens wider und macht das Album zu einem bemerkenswerten Werk, das sowohl musikalisch als auch lyrisch überzeugt. JOOLS hat mit „Violent Delights“ nicht nur ein starkes Debüt hingelegt, sondern auch einen bleibenden Eindruck hinterlassen, der die Vorfreude auf zukünftige Veröffentlichungen weckt.

Oliver Lippert (Info) (Review 107x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • 01. The Pleasures
  • 02. Limerence
  • 03. Cardinal
  • 04. Mother Monica
  • 05. Knee Injury
  • 06. 97%
  • 07. Guts
  • 08. Live Deliciously
  • 09. Dunoon
  • 10. Violent Delights

Besetzung:

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